Der Arbeitssklave

 

Wieder einmal erreichte mich die unmissverständliche Aufforderung von Lady Syonera, mich bei Ihr zu einem Arbeitseinsatz einzufinden. Obwohl ich genügend andere Dinge zu erledigen gehabt hätte, zögerte ich nicht einen Augenblick, mein pünktliches Erscheinen zuzusagen, denn Zuverlässigkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines guten Arbeitssklaven. Außerdem hätte ich es mir nie verziehen, grundlos einen Termin abzusagen, und die Göttin hätte mich wohl hart dafür bestraft. Diese „gesunde Angst“ ist es, die mich Ihr so gefügig macht und die ich ständig verspüren will.

Ich erschien pünktlich zu meinem Termin und da Lady Syonera noch mit anderen Sklaven beschäftigt war, wartete ich geduldig und voller Vorfreude, wieder für Sie da sein zu dürfen, vor der Tür. Nach einigen Minuten bat Sie mich endlich zu sich herein. Schon der strenge aber dennoch freundliche Tonfall, in dem Sie dies tat, ließ mich leicht erzittern. Ich spürte, dass ich nur dafür bestimmt bin, für die Göttin da zu sein. Dieser Gedanke lässt mein Herz zwar oft voller Furcht rasen, denn ich merke, dass Sie wohl alles von mir verlangen könnte und ich hätte nicht die geringste Kraft, mich Ihrem Willen zu widersetzen, aber es ist dennoch ein unendlich schöner Gedanke, denn ich weiß dadurch nur zu genau, wo ich hingehöre: ich den Dienst von Lady Syonera. Ich kniete vor Ihrem Thron nieder und durfte Ihr wieder einmal die Schuhspitzen sauberlecken. Ich liebe diese Begrüßung, denn ich kann der Göttin so meine Demut und Unterwerfung gleich am Anfang eines jeden Besuchs deutlich zu Ausdruck bringen, und obwohl dies für mich wohl nur noch mehr Arbeit bedeutet, habe ich doch das Bedürfnis, Ihr meine völlige Ergebenheit so oft es geht zu zeigen.

Nun bekam ich klare Anweisungen, welche Arbeiten ich zu erledigen hatte und wurde umgehend ans Werk geschickt. Selbstverständlich kontrollierte Lady Syonera die Arbeiten regelmäßig. Gegen Nachmittag trug Sie mir zusätzlich zu meinen bestehenden Aufgaben noch eine ganze Reihe weiterer Aufgaben auf, und nach einer kurzen Zeit bekam ich auch noch den Auftrag, das Studio zu putzen. Dann verschwand die Göttin und ließ mich mit meinen Aufgaben allein.

Ich hatte ersthafte Zweifel, dass ich dies alles schaffen könnte, aber ich bin nun mal Lady Syoneras Sklave und habe alle Ihre Anweisungen zu erfüllen, also versuchte ich so viele Aufgaben wie möglich zu erfüllen. Nach einer ganzen Zeit kam die Göttin zurück und fragte mich – wieder in diesem schönen strengen Ton – wie weit ich gekommen sei. Leider blieb mir nichts anders übrig, als zu erklären, dass ich das Arbeitsziel nicht vollständig erreicht habe. Sie gab mir den Befehl zum weiterarbeiten und verschwand.

Später wurde ich zu Lady Syonera ins Studio gerufen. Ich musste mich ausziehen und vor Ihrem Thron niederknien. Nun musste ich nocheinmal eingestehen, dass ich nicht alle Arbeiten geschafft habe, obwohl dies doch meine Pflicht gewesen wäre. Schon in diesem Augenblick fühlte ich eine große Demütigung. Es gibt für mich als Arbeitssklaven wohl kaum etwas schlimmeres als eingestehen zu müssen, nicht alle Aufgaben korrekt erfüllt zu haben. Ich habe einfach nur zu dienen und zu funktionieren, soviel Arbeit mir auch aufgetragen wird. Aber genau dies hatte ich nicht getan.

Natürlich wurde dieses Fehlverhalten nicht einfach hingenommen. Zur Strafe bekam ich einige kräftige Hiebe auf meinen Sklavenarsch. Ich empfand dies allerdings nicht als Strafe sondern eher als Befreiung, und obwohl jeder Schlag gekonnt gesetzt war und kräftig schmerzte, hätte ich doch noch mehr für die Göttin ertragen. Durch mein Fehlverhalten hatte ich eine große Schuld auf mich geladen, die ich unbedingt loswerden wollte. Nur eine konsequente Bestrafung konnte mich von dieser Schuld erlösen und es ist natürlich das vorderste Recht der Göttin mich zu bestrafen, wannimmer es Ihr beliebt und egal aus welchem Anlass heraus. Nun musste ich Besserung geloben, durfte mich anziehen und konnte gehen.

Ich hätte eben einfach schneller arbeiten müssen. Dann hätte ich die Arbeit allerdings nicht so gründlich erledigen können. Auch dies hätte den verständlichen Zorn der Göttin hervorgerufen. Insoweit denke ich, dass ich trotz der Bestrafung wohl fast alles genauso wieder machen würde. Ich wüsste zwar, dass ich dafür wieder leiden müsste, aber ich hätte wenigstens einen Teil meiner Aufgaben ordentlich erfüllt. Mit der daraus resultierenden Genugtuung hätte ich wohl fast jede Bestrafung für die nichterfüllten Aufgaben bereitwillig entgegengenommen. Für mich als Sklave der Göttin gibt es eben nur IHR Wohl, mein eigenes muss dahinter zurückstehen, entscheidend ist allein, Lady Syoneras Wohlergehen, ich bin nur ein Teil des Weges dorthin.